Musik und Krieg
Die Veranstaltungsreihe „Musik und …“ hatte in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Es war das fünfte Konzert dieser Art. Nachdem in den vergangenen Jahren die Physik, die Literatur, die bildende Kunst und die Astronomie die Anknüpfungspunkte zur Musik waren, hieß das Thema in diesem Jahr „Musik und Krieg“.
In unserer Turnhalle hatten sich am 10. März 2009 die Schüler der 10. bis 12. Klassen versammelt. Die Anhaltische Philharmonie unter der Leitung von Generalmusikdirektor Golo Berg eröffnete mit Musik aus dem Monumentalfilm „Gladiator“. Anschließend erläuterte das Moderatorenteam aus dem Musikkurs 12 das Anliegen des diesjährigen Konzerts. Es folgte Händels „Battaglia“ mit der typischen objektivierenden Betrachtung der Kriegskunst in der Barockoper. Als Beispiel für das gemeinschaftsbildende Marschlied stand dann die „Marseillaise“ auf dem Programm. Hierfür hatten die Gropianer eifrig geübt, um nun gemeinsam mit Orchesterbegleitung zu singen, was nach etwas zögerlichem Beginn auch eindrucksvoll gelang. Mit Beethoven kam anschließend ein Vertreter der Klassik zu Gehör. Ein Ausschnitt aus „Wellingtons Sieg“ demonstrierte die naturalistische Schlachtenmalerei zu dieser Zeit.
„Mars, the bringer of war“ von Gustav Holst leitete zum musikalischen Umgang mit dem Thema im 20. Jahrhundert über. Der Kanonen-Song aus der „Dreigroschenoper“ von Kurt Weill übte satirische Kritik am Soldatenleben. Schostakowitsch beschrieb in seiner 8. Sinfonie den Krieg in Zeiten der stalinistischen Diktatur. Besondere Ansprüche an das sehr aufmerksame und disziplinierte Auditorium stellte das letzte ausgewählte Werk – „Threnos“ von Krzystof Penderecki. In diesem Stück setzte er sich mit den Atombombenabwürfen am Ende des zweiten Weltkrieges auseinander. Er verwendete dazu eine neue Tonsprache und ließ die Instrumente nicht nur im herkömmlichen Sinn spielen. Dadurch entstand für die Zuhörer ein fast unerträgliches Klangbild. In Gedenken an die unzähligen Opfer verharrten alle Anwesenden nach den letzten Tönen in Schweigen, bevor sich die Anspannung im verdienten Schlussapplaus löste.
Text und Fotos: GropiRazzi
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