Gropianer zum Schüleraustausch im fernen Osten

Die Aufregung war kaum noch auszuhalten, als wir, 12 Schüler und 4 Lehrer des Walter-Gropius-Gymnasiums, nach einem langen Flug endlich den Flughafen in Shanghai erreichten. Mit dem Transrapid fuhren wir mit 431 km/h zu unserem Bus, der uns anschließend zu unserem ersten Hotel brachte. So konnten wir schon erste Eindrücke in dieser riesigen Stadt sammeln.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Besuchen verschiedener Museen, einer Besichtigung des Jin Mao Towers und einem Spaziergang auf dem Bund, bei dem wir die wunderschöne Skyline betrachten konnten. Nachdem wir in der Altstadt noch typisch chinesisch einkaufen waren, ging unsere kleine Reise jedoch schon weiter.

Das nächste Ziel hieß Suzhou, das „Venedig des Ostens“. Trotz eines nur kurzen Aufenthaltes konnten wir einen typisch chinesischen Garten besuchen, die Entstehung von Seide in einer Seidenfabrik mit verfolgen und anschließend auch kaufen.

Dann war es endlich so weit. Nach mehreren unruhigen Nächten kamen wir in unserer Partnerschule, der Yuhang No. 2 High School in Hangzhou an. Nach einer ausführlichen und für uns ziemlich ungewöhnlichen Begrüßung wurden wir unseren Austauschschülern vorgestellt und konnten die ersten Gespräche mit ihnen führen. Dann trennten sich unsere Wege und jeder verbrachte die erste Nacht in der neuen Familie. Die nächsten Tage waren sehr aufregend für alle. Wir besichtigten das riesige Schulgelände und nahmen am Unterricht teil. Unsere Jungs hatten ein spannendes Fußballspiel gegen die chinesische Mannschaft und bei der „face-to-face-communication“ wurden wir mit vielen Fragen bombardiert und gefühlte tausend mal fotografiert. Alles in allem waren wir also ein zentrales Element des dortigen Schullebens.

Nach 5 aufregenden Tagen und einem traurigen Abschied ging unsere Reise weiter mit einer fast 24-stündigen Zugfahrt mit dem „hard sleeper“. Unser Ziel hieß diesmal Guilin. Dort angekommen besuchten wir die imposanten Reisfelder und bewunderten die einzigartig grüne Landschaft sowie die dort beheimateten Bewohner eines alten Volksstammes. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Fahrt auf dem märchenhaften Li Fluss und hatten von dort, trotz des Nebels, eine unglaubliche Aussicht auf die Berglandschaft. Nach dem Besuch einer Tropfsteinhöhle und des berühmten Elefantenberges fuhren wir erneut mit dem „hard sleeper“ Richtung Hongkong.

In einer zweitägigen Stadtrundfahrt besuchten wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Avenue of Stars, den Kowloon Walled City Park und Victoria Peak, eine Aussichtsplattform von der wir über ganz Hongkong blicken konnten. Wir wären gern noch länger in Hongkong geblieben, doch leider mussten auch wir irgendwann den Rückflug antreten. Wir konnten in China viele Erfahrungen sammeln und freuen uns auf den Gegenbesuch unserer chinesischen Freunde im August.

Text: Annemarie Lennicke
Fotos: Michael Teichert