Musik und Sprache

Auch die inzwischen 7. Folge der Jugendkonzertreihe „Musik und …“ entstand wieder als Gemeinschaftsarbeit des Anhaltischen Theaters und der Dessauer Gymnasien. In diesem Jahr wurde die Bedeutung der Sprache in der Musik an Klangbeispielen näher untersucht.

Das Konzert an unserem GYM fand am 14.01.2011 statt. In der Turnhalle hatten sich die Musikkurse und weitere interessierte Schüler und Lehrer versammelt, um den Darbietungen der Anhaltischen Philharmonie unter der Leitung des 1. Kapellmeisters Daniel Carlberg zu lauschen. Durch das Programm führten die Mitglieder der AG „Schreibende Schüler“. Teilweise zungenbrecherische Ansagen in der jeweiligen Originalsprache wurde dabei immer auf Deutsch wiederholt, damit die nicht so Sprachkundigen folgen konnten.

Den Auftakt machte der Beginn des 4. Satzes von Beethovens 9. Sinfonie. Hier „sprach“ zunächst das Orchester. Man konnte auch ohne Worte verstehen, was ausgesagt werden sollte. Anschließend sang der Bariton Wiard Witholt eine Barcarole in französischer Sprache aus der Oper „Die Stumme von Portici“ von Auber. Dann bewies wieder das Orchester, dass bildhafte Musik nicht unbedingt eine Sprache braucht. Das 6. Bild „Samuel Goldenberg und Schmuyle“ aus „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski erstand fast plastisch vor den Zuhörern. Die bekannte englische Volksweise „Greensleaves“ in einer Instrumentalfassung von Williams vereinte Orchester und ein mitsingendes Publikum.

Beim Marsch des Soldaten aus Strawinskys „Die Geschichte des Soldaten“ musste ein Erzähler zum streng festgelegten Rhythmus der Musik sprechen. Ein für viele Zuhörer ungewohnter Klangeindruck. Dann wurde es heiter. Der Tenor David Ameln sang die Arie des stotternden Wenzels aus der tschechischen Nationaloper „Die verkaufte Braut“ von Smetana in Originalsprache und deutscher Übersetzung. Dabei wurde auch die Schwierigkeit einer guten Übersetzung erläutert. Interessant war der anschließende Versuch des Orchesters, die Gefühle Liebe, Wut und Trauer musikalisch zum Ausdruck zu bringen.

Zwei Vertonungen des lateinischen Textes „Ave Maria“ zeigten im vorletzten Programmpunkt die verschiedenartigen Herangehensweisen beim Komponieren von Arien. Den krönenden Abschluss bildete „Es grünt so grün“ aus dem weltberühmten Musical „My fair Lady“. Musik und Sprache bildeten eine mitreißende Einheit. Das Auditorium dankte den Künstlern mit tosendem Applaus.

Text und Fotos: GropiRazzi