„Hamlet = Omlet?“ – Vorstellung des Deutsch-Theaters

Ein vielstimmiges „Mäh!“ erschallte am 8 April von der Bühne in der Tempelhofer Straße. Die Theater-AG der 8. bis 12. Klassen unseres Gymnasiums hatte zur Premiere ihres neuen Stücks „Hamlet = Omlet?“ geladen.

Doch was hat Shakespeares „Hamlet“ mit Schafen zu tun? Die avantgardistische Regisseurin Kaska (Anne Raab) inszeniert an einer Provinzbühne den Hamlet. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Besitzerin der Fleischwarenfabrik Eckermann (Jessica Vogts) braucht sie auf kommerzielle Zwänge keine Rücksicht zu nehmen. Zwar muss sie deren anfangs ziemlich demotivierten Tochter (Scarlett Brömmling) die Rolle der Ophelia geben, aber dafür kann sie nun ihre skurrilen Regieideen verwirklichen. Am liebsten würde sie das Stück ganz ohne Text inszenieren. Aber weil sich das nicht realisieren lässt, müssen die Darsteller als Schafe agieren und so die eingangs erwähnte Totengräberszene kommentieren.

Die arbeitslosen Schauspielerinnen (Anja Baumgart, Laura Schulz, Lara Helmke) eilten zuvor von Casting zu Casting oder jobbten als Model (Maxi-Lisa Birr). Hamlet-Darsteller Rosenkranz (Bastian Berzau) und sein Leidensgenosse Horatio (Michael Baumgart) schlugen sich gar als Straßenverkäufer durchs Leben. Vor diesem Hintergrund entstehen Kontroversen zwischen allen Beteiligten über Ansprüche und Konzeption klassischen Theaters und reiner Unterhaltung. Schließlich mischt sich Shakespeare höchstpersönlich ein und versucht mit Hilfe der Putzfrau (Julia Krätzig) die Aufführung des Stückes zu verhindern. So entwickelt sich eine flotte Komödie, die so manchen Seitenhieb austeilt über das, was heutzutage so über unsere Bildschirme flimmert oder an so manchem Theater stattfindet.

Die Gropianer liefern eine geschlossene Ensembleleistung ab, aus der die Zwölf-Klässler durch ihre Bühnenpräsens herausragen. Als Hamlet am Ende seinen berühmten Monolog nun doch gegen alle Widerstände klassisch über die Rampe gebracht hat, genießen die jungen Künstler den verdienten Applaus des Publikums. Und Schulleiter Jürgen Ahlwardt würdigt das selbstlose Engagement der AG-Leiterin Anke Ernst mit Worten und Blumen.

Text und Fotos: GropiRazzi