Letzter Schultag der 12. Klassen
Warf ein Passant am Morgen des 27. April einen Blick auf das Schulgelände unserer Schule, wird er sich wohl gewundert haben.
Zwischen den ganz normalen Schülern liefen Löwen, Igel, Schweinchen und manch anderes furchterregendes Getier herum. Natürlich. Denn schließlich war es unser letzter Schultag und mit unserem Motto „Abi 2012 Tierisch wild. – Jetzt brechen wir aus!“ kündigten wir uns an: Passt auf, jetzt gibt’s kein Halten mehr, denn hier kommen wir! Es war ein Wetter wie bestellt und wir wussten, es hatte sich gelohnt, dass wir am Abend zuvor unsere Schule in ein Dschungel-Haus verwandelt hatten. Von den Lampen hingen Lianen aus Krepp-Papier, auf den Fensterbrettern hatten es sich kuschelige Wildtiere gemütlich gemacht und in den Klassenräumen war buchstäblich die Welt auf den Kopf gestellt. Ganz stilecht!
Genauso, wie das Transportmittel für Herrn Ahlwardt und Frau Cott, die mit einem Jeep durch halb Dessau eskortiert wurden, im Tiergarten zuerst eine wilde Schnitzeljagd zu absolvieren hatten, um dann zum Ort des Geschehens zu gelangen. Mit wilden Hörnern und Hula-Röckchen ausgestattet (das dann doch nicht passte) konnten sie nun einem einmaligen Spektakel frönen, in dem sich die Lehrer in exotische Tiere verwandelten und lustige Spiele zu meistern hatten. Natürlich nicht, ohne eine anständige Entschädigung für diese Strapazen, denn im Lehrerzimmer hatte man ein Buffet hergerichtet, an dem die Lehrer schlemmen konnten.
Pünktlich zur ersten Hofpause wurden die Lehrer in den eigens errichteten Käfig gepfercht und jeder Lehrer erhielt einen passenden Namen, wohlbesonnen und gut überlegt, auf seinen Charakter abgestimmt (natürlich völlig wertefrei und objektiv). Beim Pilotentest, Hinderniswettlauf und Limbo konnten so die Lehrer-Tiere ihre Geschicklichkeit und bei „Blamieren oder Kassieren“ so wie dem Sinnestest ihr Wissen oder kombinatorischen Fähigkeiten testen. Alles verlief natürlich unter fairen Bedingungen, denn Zirkusdirektor und Direktorin (die Moderatoren) duldeten keinerlei Schummelei. Nach den Spielen, die alle Beteiligten unbeschadet überstanden hatten, überreichten wir traditionell den „Abistab“ an die Elfer und sangen unseren Abisong. Mit einem Gemälde Herrn Ahlwardts als Dschungel-König verabschiedeten wir ihn und uns. Nachdem sich die Menge zerstreut hatte, machten wir uns ans Werk und verwandelten das Dschungel-Haus zurück in die gute alte Schule und machten uns auf dem Weg zum Stadtpark …
An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der Zwölfer bei allen Organisatoren, dem lieben Hausmeister und den Lehrern, die das Spektakel klaglos über sich haben ergehen lassen, bedanken.
Text: Linda Beurich (12b)
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