Skilager des Skikurses Klasse 11 in Lappach

„Wer bremst, verliert„

Nachdem Herr Dirksen angekündigt hatte, dass wir mit den Schülern des Philantropiniums fahren würden, gingen schon Wochen vor der Abfahrt heiße Diskussionen los. Die einen freuten sich, dass sie ihre Freunde aus dem anderen Jahrgang mit dabei hatten und die anderen wären lieber alleine gefahren. Doch um die Woche kam eh keiner mehr herum. Darum hieß es am 13.01.2012, Koffer packen und LAPPACH wir kommen. Wir standen schon alle an unserer Schule, als der Bus mit den Schülern und Schülerinnen des Philantropiniums anrollte. Schnell wurden die Eltern, Geschwister und Freund(innen) verabschiedet und anschließend wurde sich ein Sitzplatz gesucht.

Am nächsten Morgen nahm uns Herr Dirksen in Empfang. Es gab ein schnelles Frühstück und anschließend folgte die erste Bewährungsprobe. Müde von der Fahrt hatte niemand so wirklich Herrn Dirksen zugehört, als er uns den Weg zum Skiverleih erklärte. So irrten wir eine Weile durch den Ort, bis wir unser Ziel endlich erreicht hatten. Dort angekommen, ging die ewige Warterei los. Für einige war das Ausleihen der Skier schon viel zu anstrengend. Der lächelnden Hangschnecke konnte nicht ein Skihelm schmackhaft gemacht werden und für unser bordenes Schneegestöber, waren die Skischuhe nach 10min schon unerträglich. Nach guten 1 ½ Stunden, stiegen wir dann doch alle in den Skibus und fuhren in das 20 Minuten entfernte Skigebiet Speikboden.

Am ersten Tag blieb es bei einem lockeren Fahren, damit sich die Lehrer ein Bild machen konnten. Unser ängstlicher Skidaumen war nach ihrer rasanten Arschpartie auf der Cindy Killer Piste froh, dass sie die Profigruppe wieder verlassen durfte. So manch einer von den Anfängern war sich nach dem ersten Tag nicht mehr so sicher, ob es richtig gewesen war, diesen Sportkurs zu wählen. Doch das sollte sich bei den meisten ändern.

In den nächsten Tagen wurde dann in den Gruppen trainiert und in dieser Zeit wurden viele neue Techniken erlernt. Herr Dirksen konnte immer öfter nur dastehen und den Kopf schütteln über seine Chaoten. Ein paar Schützlinge aus seiner Profigruppe hatten nicht nur auf dem Pullover stehen: „Wer bremst, verliert“, sondern sie fuhren auch so. Da kam es schon mal vor, dass bei dem Treffpunkt keine Auswertung möglich war. Auf die Frage, was das eben sein sollte, kam nur die Antwort: „Entschuldigung! Ich habe vergessen meine Technik zu fahren!“ Doch auch die Anfänger und die fortgeschrittenen Gruppen machten sich immer besser und lernten ihre Skier parallel zu halten, damit der nächste Halt nicht der Baum war.

Den perfekten Ausgleich zu den Stürzen, Anstrengungen und Essenspausen auf der Skipiste bot am Donnerstagabend das Rodeln. Es wurde gerodelt, bis die Pisten glühten. So manch einer vergaß das Bremsen (Denn wer bremst, verliert!) und rodelte bis auf den Parkplatz. Unsere Faultiere, die keine Lust auf das Rodeln hatten und Hinkebein die I. saßen in der warmen Gaststätte und ließen es sich schmecken. Nach ungefair einer Stunde bekamen sie dann ungewollten Zuwachs. Den Staffellauf hatten nicht alle unverletzt überlebt und so gab es seid diesem Abend, Hinkebein die II.

Am Freitag hieß es dann noch, das Vorfahren zu überstehen. Nachdem das bei etwas schlechterer Wetterlage als an den Vortagen auch alle geschafft hatten, kam der Skifasching. Hier musste Herr Dirksen wieder einmal herhalten für alle Sticheleien in den vergangen Tagen. Als blauer Teletubbi hatte er den Fasching begonnen. Beendet hingegen als ein weißer Schneemann. Eins muss man dem Anfänger Profi, dem Eisbär Toni und den anderen Jungs lassen, dass haben sie gut hinbekommen. Durch das immer schlechter werdende Wetter, waren auch die Härtesten gegen 15 Uhr unten eingetroffen. So nutzte man die Zeit und stimmte sich schon einmal auf den bevorstehenden Abend ein. Es wurde gefeiert, gesungen und gelacht. Für zwei Mädchen gab es auch noch eine Schreckminute. In Dessau hatte man über Herrn Dirksens Empfehlung, ein Schloss für seine Skier mitzunehmen, nur ein müdes Lächeln übrig. Doch auf einmal, schien es gar nicht mehr so dumm, die Skier anzuschließen. Zum Glück konnte man mit vereinten Suchaktionen die geliebten Bretter wieder zurück erlangen. Nach dem Abendbrot haben dann beide Schulen gemeinsam den letzten Abend ausklingen lassen. Am nächsten Morgen war die Zeit der Abreise gekommen.

So manch einer wird wohl so schnell nicht noch einmal auf die Bretter steigen. Doch in diesen sieben Tagen haben sich alle durchgeboxt und die maximalen Punkte rausgeholt. Zumindest im praktischen Bereich. Für die Klausur hätte der eine oder andere ruhig ein bisschen mehr machen können. Egal, wie unterschiedlich die Meinungen zum Thema Skifahren fahren, in einem stimmten unsere Meinungen alle überein: Das Essen am Abend und die ganzen Ereignisse in der Woche werden uns wohl noch lange in guter Erinnerung bleiben. Spätestens wenn einer die Lieder anstimmt: „Wir fahren in die Berge, ja wir fahren in die Berge und der ganze Bus muss Pippi“, oder: „Schatzi, schenk mir ein Foto“, werden so manche Erinnerungen geweckt und das Lächeln kehrt in jedes Gesicht zurück.

Text und Fotos: Laura Hensen