Musik und Literatur
Auf eine lange Tradition können inzwischen die Jugendkonzerte der Anhaltischen Philharmonie unter dem Motto „Musik und …“ zurückblicken.
Schon zum zehnten Mal besuchte der renommierte Klangkörper, diesmal unter dem Dirigat von Kapellmeister Wolfgang Kluge, am 08.04.2014 unser Gymnasium. Nach 2006 wurde erneut die Literatur zum Partner erkoren. Die Schüler aus den 9. bis 11. Klassen erwartete ein abwechslungsreiches Programm, das durch Laura Viktoria Hankel, Erik Lisso und Benjamin Schwager (10c) mit selbst geschriebenen Texten gekonnt und niveauvoll moderiert wurde.
Den Auftakt bildete Edvard Griegs „In der Halle des Bergkönigs“ aus der Schauspielmusik zu Henrik Ibsens „Peer Gynt“. Ludwig van Beethovens Ouvertüre zu Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel „Egmont“ folgte. Als Beispiel für gesungene Literatur trug Sopranistin Kristina Baran das vom Klavier begleitete Sololied „Gretchen am Spinnrad“ nach Goethes „Faust“ vor. Die folgende Arie „Il ne revient pas“ aus Charles Gounods Oper „Faust“, gesungen von der Sopranistin Angelina Ruzzafante, verdeutlichte ebenfalls Gretchen Gefühle in Goethes Drama.
Und nochmals eine Vertonung eines Werkes von Goethe setzte den musikalischen Reigen fort. Aber bevor „Der Zauberlehrling“ von Paul Dukas erklang, amüsierten sich Publikum und Orchester gemeinsam über die modere Adaption der Ballade, geschrieben von Sören Rechenberg und Max Filla (9b), die die Handlung in das Heute mit Computermeister und seinem Lehrling verlegten. Ein köstlicher Spaß, der dem Konzert an unserem Gymnasium eine besondere Note verlieh und den man ganz am Ende dieses Berichtes nachlesen kann.
Das Programm fand seine Fortsetzung mit dem „Barbarasong“ aus „Die Dreigroschenoper“ vom Dessauer Komponisten Kurt Weill nach einem Text von Bertold Brecht, ehe eine Arie aus Gounods Oper „Romeo und Julia“ nach William Shakespeares berühmtem Werk erklang. Den Bogen in die Gegenwart schlug dann das abschließende Medley aus dem 1985 uraufgeführten Musical „Les Misérables“ von Claude-Michel Schönberg nach Victor Hugos gleichnamigem Roman. Stürmischer Beifall dankte allen Mitwirkenden für das gelungene Konzert.
Text und Fotos: GropiRazzi (Roland Böhme, Vanessa Schildhauer, Sarah Begert)
Der Zauberlehrling
Hat sich der Computermeister
Endlich einmal wegbegeben
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seinen Nam´ samt Passwort
Merkt ich und den Brauch
Und mit Chips und Cola
Tu ich Wunder auch.
Schnell wird wärmer die Konsole
Und ich laufe in den Keller,
wo ich noch mehr Cola hole,
die Konsole rattert schneller.
Und komm, lieber Computer,
Starte schneller doch das Spiel
Verbunden mit dem W-Lan-Router
Was ich mir wünsche ist nicht viel.
Auf zwei Beinen stehe,
Oh du Spielfigur,
Eile und bestehe
Heldentaten nur.
Schnell wird wärmer die Konsole
Und ich laufe in den Keller,
wo ich noch mehr Cola hole,
die Konsole rattert schneller.
Seht er knüppelt einen nieder,
Wie er jetzt zuschlägt ein Genuss,
Aufsteh‘n wird der Typ nie wieder.
Und tut er’s gibt’s was auf die Nuss.
Schon zum zweiten Male
Zerbrochen ist sein Schild,
Dafür krieg ich Pokale,
Denn ich hab ihn gekillt.
Lade! Lade!
Denn ich sehe
Auf dem Wege
Einen Gegner.
Ach ich merk es Wehe! Wehe!
Hacken tut der Missetäter!
Immer neue Viren
Machen sich ans Werk.
Ich bin am Verlieren,
Ist´s Letzte, was ich merk
Nein nicht länger
Kann ich’s lassen
Mir meine Daten
Stehlen zu lassen.
Den Typen kriege ich zu fassen.
Doch wie stell ich’s an?
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die Viren und das Zeug da
Werd ich nicht mehr los.
Drücke String und dann entfernen,
Jetzt den Quellcode schnell chiffrieren.
Der wird den Meister kennenlernen
Und meine Wut zu spüren kriegen.
Trojaner, Würmer, Viren
Bekommt der Typ jetzt satt,
Festplatte formatieren,
Den Rechner mach ich platt.
Eines sollte klar sein, Kleiner,
Du bist anscheinend ein ganz Dreister.
In diesem Spiel, da hackt nur einer
Und das ist der Computermeister.
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