Gropianer voll in Fahrt

„Lappach wir kommen!“ hieß es am 10. 01., als der diesjährige Skikurs der elften Klassen in das Skigebiet „Speikboden“ aufbrach. Die einen voller Vorfreude, die anderen voller gesundem Respekt vor ihrem ersten Mal auf Skiern, fanden wohl alle nur mäßig Schlaf auf der Hinfahrt im Reisebus.

Durch ein Frühstück gestärkt, ging es den beschwerlichen Weg hinauf in die Skileihe, in der für jeden im Handumdrehen das passende Drum und Dran gefunden wurde. Im Nu waren wir auch schon im Skibus und ehe man sich versah, standen alle 44 um Herrn Dirksen und warteten auf die erste Einteilung in Fortgeschrittene, welche gemeinsam mit Frau Neitzke, Frau Lübbering und Herrn Wittge erstmalig die Pisten erkundeten, und Anfänger, die – amüsant anzuschauen – ihre ersten Gehversuche auf Skiern in der Elementarschule probierten, dabei geleitet von unseren unglaublich geduldigen Lehrern Herrn Herbst und Herrn Dirksen. Vollkommen entkräftet und totmüde kehrten wir dann am Abend in unsere Pensionen ein und wurden von einem liebevoll gekochten – und auch für die hungrigsten Jungs ausreichenden – Essen über die ersten blauen Flecken und schmerzenden Beine hinweggetröstet.

Am Sonntag und Montag wurde in kleineren Gruppen auf unterschiedlichen Pisten weiter geübt. Carven, Grundschwung, Bremspflug – bald schwirrte uns der Kopf. Doch im Laufe der Zeit entwickelten wir auch eigene kreative Fahrweisen, wie beispielsweise die Bierkastenträgerhaltung, auch das Tiefschneebremsen und Zaundemolieren etablierte sich ebenso wie das als Gefangener-der-eigenen-Skier-Fahren-in-Falllinie. So oder so hatten wir gemeinsam alle viel Spaß, welcher jedoch am Montagabend endete, als es hieß: „Klausuren schreiben!“.

Zum Ausgleich gab es den „unterrichtsfreien“ (aber keineswegs Ski-freien) Dienstag, an dem es der Wettergott Petrus jedoch weniger gut mit uns meinte und ein ganztägiges Schneetreiben veranlasste. Wie gut, dass es entlang der Abfahrt eine Vielzahl warmer Restaurants gibt. Sofern man – als Bewohner des Hauses Hofer – den Aufstieg ins Dorf in Kauf nehmen wollte, konnte man abends „Atemlos“ in den Pub gehen und dem Tag mit einem runden Schliff versehen.

Fortschritte machten sich spätestens am Mittwoch bemerkbar, als endlich die Sonne zum Vorschein kam und der „Sonnenklar“ seinem Namen alle Ehre machte. Zum Einfahren gab es für die Anfänger die ersehnte oder gefürchtete Talabfahrt. Weitere Übung verschaffte uns der erste Slalom, der für viele sicher mehr schlitternd als sicher beherrschbar gemeistert werden konnte. Von ihren ersten Erfahrungen schienen alle zu lernen, denn am Prüfungstag gab es im ersten Durchgang keinen ungültigen. Dies feierten wir natürlich gebührend beim Rodeln, wo auch unsere Top-Rennskifahrer gekürt wurden. Während die Einen nun versuchten, bizarre Monoski mit Sitzfläche zu bezwingen und nebenbei auch einen neuen Rekord im Reifenrutschen aufstellten, vergnügten sich die Anderen in geselliger Runde in der Pizzeria.

Eine Woche lang rangen wir mit unseren Skiern um die Macht, begrüßten die Bäume im Tiefschnee und brachten unsere Lehrer zum Lachen wie zur Verzweiflung – alles nur für diesen Tag: den alles entscheidenden Tag der Technikvorführung. Da dank der guten warmen Küche abends nicht alle Teller leer wurden, fanden wir uns am Feitag im Schneegestöber wieder, was der Planung keinen Abbruch tat. Durchgefroren bis auf die Knochen bezwangen alle die drei Hänge und versuchten freundlich lächelnd an der netten Schneemanngruppe vorbei zu fahren, die nur noch vage an die Lehrerschaft erinnerte. Wieder aufgetaut, kam es nun zum Höhepunkt der Woche: Skifasching und unsere Aufnahme in die Speikbodener Chaosskifahrergesellschaft!!! Tapfer stellten wir uns Trank und Einseifen.

So manch einer wird wohl nie wieder die Bretter besteigen, ein anderer hat vielleicht die Liebe seines Lebens gefunden. Aber in einem Punkt sind wir uns einig: Diese Woche wird wohl keiner so schnell vergessen können, denn spätestens bei „Atemlos, durch die Nacht“ werden die Erinnerungen geweckt und ein Lächeln auf aller Lippen gezaubert! Nun ein allerletztes Mal: „Ski heil!“

Text: Alexandra Hanke, Katharina Kottwitz
Fotos: Kathrin Neitzke, Gerald Herbst