„Abicalypse – das Ende naht“

Unter diesem Motto machten sich die 12. Klassen am 24. April 2015 auf, um ihre Schule mit dem gefährlichen Virus A-2-B-0-I-15, das die Allgemeinbildung gefährdet und hochgradige Dummheit zur Folge hat, zu infizieren.

Nach einer furchteinflößenden Durchsage gegen 9 Uhr scheuchten erschreckend authentisch geschminkte und kostümierte Infizierte, ärztliches und militärisches Personal Schüler und Lehrer auf den hinteren Pausenhof, wo bereits Bühne und Quarantänestation aufgebaut waren. Dabei kamen natürlich die berühmt-berüchtigten Wasserpistolen zum Einsatz und bei schönstem Sonnenschein gingen die Schüler der unteren Klassen baden. Mit Lippenstift bewaffnet, verewigten die Abiturienten „ABI 15“ und andere Kunstwerke auf den Wangen ihres Publikums. Derweil warteten alle gespannt auf die Ankunft unseres Schulleiters Herrn Teichert.

Als gegen 10 Uhr unter großem Jubel endlich der Militärjeep vorfuhr, konnten die Spiele, souverän moderiert von Felix Schellenberg und Lisa Ernst, beginnen. Es galt, ein Gegenmittel zu finden, um die schreckliche Seuche zu stoppen und Herrn Teichert zu retten. Selbstverständlich bedienten wir uns dabei der Unterstützung unserer Lehrer – so mussten diese, ihrem Fachgebiet entsprechend, kleine Aufgaben lösen. Doch egal, ob die mathematischen Hintergründe für die Dosierung des Heilmittels erforscht oder Schweineaugen seziert und skizziert wurden, unsere Lehrer schlugen sich tapfer. Dafür gab es kleine Geschenke, wie zum Beispiel Pfannkuchen, Schuhpflegemittel oder Kaffeepäckchen. Mit Unterstützung des hilfsbereiten Publikums tauchten auch die verloren geglaubten Reagenzgläser auf und zur Erleichterung aller, konnte das Heilmittel hergestellt und Herr Teichert gerettet werden.

Nach gelungener Mission war es Zeit für die Abiturienten, sich auf der Bühne einzufinden und den Abi-Song „Alles nur geklaut“, der vom Musikkurs auf gelungene Art und Weise umgeschrieben worden war, anzustimmen. Als dann schließlich die Luftballons in den Himmel stiegen, an denen im Vorfeld unsere Wünsche befestigt worden waren, hatte der eine oder andere Tränen in den Augen. Doch auch das anschließende Aufräumen der Schule konnte unsere Euphorie nicht trüben, sodass der Jahrgang mit bester Laune und auf bunt geschmückten Fahrrädern zum Stadtpark aufbrach, wo mit den anderen Dessauer Abiturienten noch fröhlich weitergefeiert wurde.

Text: Sophie Ritter
Fotos: GropiRazzi, Markus Willmitzer