„Darf man bei der Prüfung auch schwimmen?“

Am 31. Mai machten sich Herr Wittge, Frau Neitzke, sowie ihr Gefolge von 27 euphorischen Schülern auf ins schöne Pepelow, um für sechs Tage Wind und Wellen zu bändigen.

Die anfängliche Vorfreunde ließ schnell nach, als wir am Abend unserer Ankunft das erste Mal im unerwartet kalten und nassen Wasser der Ostsee standen, sowie durch das von Tag zu Tag unerträglicher werdende Sich-Schälen aus den stylischen Neoprenanzügen.

Dennoch gelang es unseren beiden Surflehrern Raik und Daniel, uns die Unannehmlichkeiten dieser Begleitumstände vergessen zu lassen. Auf die spielerischen Übungen für die Balance auf dem Brett folgte das Segel-aus-dem-Wasser-Holen und Anfahren. Was für jeden Außenstehenden nach einer Leichtigkeit klingt, entpuppte sich für viele schnell als Herkulesaufgabe.

Auch die Ausweichmanöver wollten mehr schlecht als recht funktionieren und so waren Zusammenstöße und blaue Flecke kaum zu vermeiden. Vielseitig wie unsere anderen Tätigkeiten, darunter die obligatorische Radtour nach Rerik, waren auch die Windverhältnisse. Von Flaute bis hin zu ablandigem Wind der Stärke 6, also „optimalsten“ Bedingungen, war alles vertreten.

Doch wer denkt, wir wären alle nur gemütlich in den Sonnenuntergang gesegelt, der erliegt einem gewaltigen Irrtum! Neben der Theorieprüfung stand schließlich noch der Dreieckskurs auf dem Programm. Kaum ein Lüftchen regte sich, als wir mit zitternden Knien die drei Fahnen umsurften, was in maximal 50 Minuten auch von allen geschafft wurde. Nach einem Schluck von einem Gebräu, dessen Zusammensetzung jedem Chemielehrer Kopfzerbrechen bereitet hätte, erhielten wir unsere Surfnamen. Den Erfolg feierten wir in der hauseigenen Disco, wo wir endlich den Surfschein bekamen.

Die sechs Tage waren viel zu schnell um. Wir hatten eine wunderschöne, wenn auch nasskalte Woche hinter uns gebracht, was die Vorfreude auf Zuhause dämpfte. Nur die nassen Neoprenanzüge wird wohl keiner vermissen!

Text: Theresa Landes, Charlotte Leidiger
Fotos: Jan Wittge