Anhaltische Philharmonie verwandelt Turnhalle in Konzertsaal

Bereits zum 13. Mal war die Musik in der Jugendkonzertreihe „Musik und …“ auf der Suche nach einem passenden Partner.

Da ist es umso verwunderlicher, dass die Verantwortlichen nun erst auf die eigentlich naheliegende Verbindung mit der Liebe kamen. Und so gastierte die Anhaltische Philharmonie mit vier Gesangssolisten unter dem Dirigat von Kapellmeister Wolfgang Kluge am 28. März 2017 an unserem Gymnasium mit dem Konzert „Musik und Liebe“. Wie in jedem Jahr lag es in der Verantwortung der gastgebenden Schulen, das Programm durch eigene Beiträge zu bereichern.

Die angehenden Abiturienten Tamina Porada und Sören Rechenberg führten das Publikum, ausgewählte Schüler aus den 5. bis 12. Klassen, charmant und wortgewandt durch das Programm. Nachdem als musikalischer Auftakt eine Kurzfassung der „Titanic“-Suite von Horner verklungen war, besang Anne Weinkauf (Mezzosopran) in der Arie des Cherubino aus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ die Liebesnöte eines pubertierenden Jünglings. Der Bassist Michael Tews karikierte mit der folgenden Arie aus der Oper „Der neumodische Liebhaber Damon“ von Telemann den Titelhelden als sexbesessenen und liebestollen Satyr.

Alexandra Klein und Sophie Pallaske aus dem Ethikkurs 11 beschrieben anschließend mit den „Kugelmenschen“ die antike Sichtweise Platons auf die Entstehung des erotischen Begehrens, bevor mit der Balkonszene aus Prokofjews Ballett „Romeo und Julia“ das wohl berühmteste Liebespaar der Geschichte von den Musikern mit großer Zartheit aber auch emphatischer Leidenschaft dargestellt wurde. In einer zweiten Balkonszene, nun aus Bernsteins Musical „West Side Story“, schwörten sich Tony (David Ameln) und Maria (Cornelia Marschall) in einem überschwänglich-romantischen Duett ewige Liebe.

Was aus solchem Liebesschwur im Laufe der Jahre werden kann, beschreibt Loriot in „Szenen einer Ehe“. Tinka Rathmann und Luise Kaduk, Lina Raeke und Luisa Kilian, sowie Josephine Szuppa und Julia Erxleben aus der AG „Deutsch-Theater“ boten das in drei Sketchen gekonnt dar. Im folgenden Eifersuchtsduett aus Weills „Die Dreigroschenoper“ demonstrieren Cornelia Marschall und Anne Weinkauf musikalisch eine unerfreuliche Begleiterscheinung der Liebe. Den Liebeskummer besang anschließend Michael Tews mit „Gute Nacht“ aus dem Liederzyklus „Die Winterreise“ von Schubert.

Dann stellten die drei Wissenschaftler Henriette Filla, Lisa Almstädt und Sören Rechenberg aus der AG „Schreibende Schüler“ ihre – sich natürlich widersprechenden – Theorien zum Thema Liebe vor. Beim folgenden „My heart will go on“ aus dem Film „Titanic“, dargeboten von Cornelia Marschall, stimmte das Publikum beim bekannten Refrain mit ein, bevor Cornelia Marschall und David Ameln mit „Je t’aime“ die Gefühle in Wallung brachten.

Schulleiter Michael Teichert dankte allen Mitwirkenden für das gelungene Konzert und das aufmerksame Publikum spendete stürmischen Beifall. Mit „New York, New York“, Frank Sinatras berühmter Liebeserklärung an seine Heimatstadt, endete dann die unterhaltsame Liaison von Musik und Liebe.

Text und Fotos: GropiRazzi