Jubiläums-Austausch mit chinesischer Partnerschule

Nach zwei Jahren war es wieder einmal soweit – 16 Schüler und vier Lehrer traten den weiten Weg nach China zu unserer Partnerschule in Hangzhou an.

Am 9. Oktober trafen wir uns abends an der Schule und wurden vom Schulleiter Michael Teichert und natürlich unseren Familien verabschiedet. Vom Flughafen Halle/Leipzig mit kurzem Zwischenhalt in München kamen wir völlig übermüdet am nächsten Tag gegen 15 Uhr am „Pudong“ International Airport in Shanghai an. Dort wurden wir schon erwartet. Der Schulleiter, unser Reiseleiter sowie einige Lehrer der Schule nahmen uns herzlich in Empfang. Unser Flug war nicht die letzte lange Reise an diesem Tag. Vier Stunden dauerte unser Weg, bis wir endlich an unserer Partnerschule, der „Hangzhou Yuhang High-School No.2“ ankamen. Nach kurzer „Foto-Session“ mit unseren Gastfamilien ging es dann endlich in unser neues Zuhause.

Warum ist dieser Austausch eigentlich der Jubiläums-Austausch? Genau vor zehn Jahren schloss das WGG Dessau mit der High-School in Hangzhou Freundschaft und seitdem findet alle zwei Jahre der Schüleraustausch statt. Diese Partnerschaft wurde natürlich auf unserer Reise verlängert. Herr Herbst als Mitglied der Schulleitung unterzeichnete zusammen mit dem chinesischen Schulleiter den Vertrag für die nächsten zehn Jahre.

Wir verbrachten also die nächsten fünf Tage zusammen mit unseren Gastfamilien. Neben richtigem chinesischen Unterricht (Englisch, Chinesisch, Geographie, Sport,…) besuchten wir auch Hangzhous Altstadt und besichtigten das Wirtschaftsviertel, wo der diesjährige G20-Gipfel stattfand. Des Weiteren fertigten wir chinesische „Paper-Cuts“ an und durften sogar an einem Morgen am täglichen Morgenappell – ein kleiner Lauf im schuleigenen Stadion – teilnehmen. Abends hatten wir dann immer Freizeit und trafen wir uns meistens und unternahmen etwas zusammen mit unseren Gastschüler. Hangzhou hatte in dem Punkt viel zu bieten. Am Freitag hieß es dann, Abschied nehmen. Mittags trafen sich nochmal alle Schüler zusammen mit ihren Eltern, um „Auf Wiedersehen“ zu sagen, ehe wir dann nach vielen Fotos und Unterschriften unsere Weiterreise antraten. Aber unser Weg führte uns noch nicht weit weg, denn wir blieben noch eine Nacht in Hangzhou. Wir schauten uns noch eine echte chinesische Teeplantage an und durften sogar den traditionellen grünen Tee verkosten. Einigen schmeckte er so gut, dass sie sich noch welchen kauften und mit nach Hause nahmen. Jeden Abend hatten wir die Möglichkeit, uns in umliegenden Einkaufszentren umzusehen, gegebenenfalls einzukaufen und das Abendessen einzunehmen.

Am nächsten Tag ging unsere Reise dann weiter, nächster Halt: Suzhou. Dort angekommen, ging unser Programm auch sofort weiter. Wir besichtigten eine Seidenspinnerei, wo wir die wichtigsten Schritte der Produktion nachvollzogen. Danach wartete schon das Mittagessen auf uns. Wir bekamen jeden Tag ein traditionelles Essen in verschiedenen Restaurants, was teilweise sehr gewöhnungsbedürftig war, aber meistens gut geschmeckte. Es war für jeden etwas dabei – Nudeln, Reis, Fleisch, Gemüse. Bevor wir dann abends ins Hotel kamen, liefen wir noch eine Runde durch den „Garten des Netzmeisters“ – eine sehr schöne Parkanlage.

Unsere letzten Stunden in Suzhou verbrachten wir am nächsten Tag am Stadttor von Panmen, bevor wir dann unsere zweistündige Reise in die Mega-Metropole Shanghai antraten. Unter den hunderten Sehenswürdigkeiten, welche man in drei Tagen gar nicht alle besichtigen kann, schauten wir uns unter anderem einen buddhistischen Tempel und auch Shanghais Altstadt an. Auch das Umherlaufen entlang der Uferpromenade durfte natürlich nicht fehlen. Hier hatte man einen tollen Blick auf das große Wirtschaftsviertel Shanghais. Und dort wartete auch schon unser nächstes Monument – der „Flaschenöffner“. Auf 500m Höhe und bei relativ guter Sicht hatte man einen fantastischen Ausblick über die ganze Stadt – atemberaubend war die Disparität zwischen den Armutsvierteln und den Vierteln der Wohlhabenden. Auf Wunsch einiger Schüler fuhren wir auch noch mit der Magnet-Schwebebahn „TransRapid“. Mit einer Geschwindigkeit von über 300 km/h brauchten wir nur sieben Minuten vom Flughafen bis in die Innenstadt Shanghais. Nach Shoppen und Bummeln auf der „Nanjing-Road“ fuhren wir mit dem Zug in Chinas Hauptstadt.

Nach 16 Stunden kamen wir endlich am überfüllten Bahnhof in Peking an. Und es ging sofort weiter zur Verbotenen Stadt, dem Himmelstempel und dem Platz des himmlischen Friedens. Anschließend fielen wir todmüde in unsere Hotelbetten. Am nächsten Tag folgte die spektakulärste Sehenswürdigkeit unserer Reise – die chinesische Mauer. Egal, ob mit Seilbahn oder zu Fuß, jeder von uns kam irgendwie nach oben. Auf der Mauer war ein sehr großes Stück für Touristen offen. Also wagten wir den steilen Anstieg, um einen besonders schönen Ausblick zu haben. Nach langem Aufenthalt und vielen Impressionen ging es dann, nachdem alle mit der Sommerrodelbahn heruntergefahren waren, zum Sommerpalast. Am Abend besuchten wir eine Akrobatik-Show und anschließend hieß es dann Koffer packen, ehe wir am nächsten Morgen unsere Rückreise antraten.

Text: Albert Lehmann
Fotos: Gerald Herbst