Schüleraustausch mit Polen
Vom 12. bis 17. Juni 2017 weilten elf Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen aus unserer Partnerschule in Gliwice zum Gegenbesuch in Dessau.
Den ersten Abend verbrachten alle in ihren Gastfamilien. Die beteiligten Lehrerinnen trafen sich am Abend mit der Schulleitung unseres Gymnasiums zu einem gemeinsamen Essen, bei dem ein reger Austausch über das Schulwesen der beiden Länder stattfand.
Am nächsten Morgen wurden die Gäste im der astronomischen Station der Schule von Schulleiter Michael Teichert offiziell begrüßt und Gastgeschenke ausgetauscht. Eine von den deutschen Schülern gestaltete Präsentation informierte über den Verlauf der Woche. Und in verschiedenen Spielrunden versuchte man sich gegenseitig besser kennenzulernen. Nach einer Führung durch das Planetarium erkundeten alle Schüler Dessau auf eigene Faust, bevor man sich am Abend zu einer gemeinsamen Grillparty traf.
Tags darauf fuhren alle Teilnehmer des Schüleraustausches mit dem Zug nach Berlin. Man besichtigte das Holocaust-Mahnmal, das Brandenburger Tor und einen Teil des Regierungsviertels. Die deutschen Schüler hatten für die einzelnen Stationen kleine Präsentationen vorbereitet, die von unseren polnischen Lehrerinnen übersetzt wurden. Nach einem gemeinsamen Spaziergang unter den Linden hatten die Schüler etwas Freizeit, um den Alexanderplatz und seine nähere Umgebung selbstständig zu erkunden, bevor es wieder zurück nach Dessau ging.
Leipzig war dann das Exkursionsziel am nächsten Tag. Da die Geschichte in diesem Jahr Motto gebend für den Schüleraustausch war, besichtigte man zunächst die von allen als sehr beeindruckend empfundene Ausstellung „Titanic“ im Panometer. Nach der Rückkehr ins Stadtzentrum gab eine Schülerin einen Überblick über die Geschichte und die heutige Bedeutung der Stadt Leipzig. Die restliche Zeit nutzte man für einen Besuch der Thomaskirche. Anschließend hatten die Schüler Gelegenheit Leipzig in kleineren Gruppen zu erkunden.
Auf besonderen Wunsch und aus gegebenem Anlass führte der Ausflug am letzten Tag in die Lutherstadt Wittenberg. Aus dem vielfältigen Angebot wählte man die nationale Sonderausstellung „95 Schätze – 95 Menschen“ aus. Diese zeigte eindrucksvoll den enormen Einfluss der Reformation auf Kunst, Philosophie, kulturelle Entwicklungen und Zeitgeist. Für die katholisch geprägten polnischen Schüler war diese Ausstellung in besonderem Maße bereichernd, um die kulturelle Prägung unseres Landes besser zu verstehen. Gemeinsam besuchte man im Anschluss ein offenes Mittagssingen in der Schlosskirche zu Wittenberg. Abends traf man sich dann ein letztes Mal auf einer kleinen Abschlussparty.
Am nächsten Morgen trafen sich alle Beteiligten an der Schule, um ihre mit reichlich Proviant und Geschenken ausgestatteten Gäste herzlich zu verabschieden. Auch dieser Austausch kann als voller Erfolg angesehen werden. Denn er diente dem Verständnis füreinander, der Erweiterung des Erfahrungshorizontes, der Sprachkompetenz und der Vertiefung des europäischen Gedankens in besonderem Maße.
Text und Fotos: Johanna Schultz
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