Studienfahrt nach Frankreich
Nach dem Winterwetter im März wussten wir schon gar nicht mehr, wie man damit umgehen soll: Sonne, 20°C, kein Schnee Frost während der gesamten Woche!
Unsere Reise nach Nîmes war wohl für alle, die von der Eiseskälte genug hatten, das Beste. Also machten sich einige Schüler aus den Klassenstufen 9 bis 12 am 25.03.2018 auf den Weg nach Südfrankreich. Bereits der Name der Straße verriet einiges – l’autoroute du soleil, die Autobahn der Sonne. Unsere Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, als wir bei durchaus sommerlichen Temperaturen in der Stadt ankamen. Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung. Die einen ruhten sich nach der anstrengenden Busfahrt noch ein wenig aus, die anderen nutzten bereits die Gelegenheit, etwas von der Altstadt zu erkunden, die nicht weit von unserem Hotel entfernt war.
Das eigentliche Programm fing erst am nächsten Tag an. Wir starteten mit einem typisch französischen Frühstück – Baguette en masse, aber die Croissants waren leider abgezählt. Schließlich zeigten uns zwei Stadtführerinnen in einem Rundgang die Stadt. Und wer schon einmal in Italien war, konnte sich bestimmt wieder daran zurückerinnern. Warf man einen Blick auf das Amphitheater, hätte man es auch für das römische Kolosseum im Kleinformat halten können. Sah man hier und da an den Gebäuden die riesigen, alten Säulen, fragte man sich vielleicht auch, wie man das zu der Zeit ohne großartige Technik bauen konnte. Die regionalen Spezialitäten fand man in Les Halles de Nîmes. In dieser großen Markthalle war wirklich alles an frischen Lebensmitteln zu finden und ein gewisser Trubel von vielen wild umher eilenden Menschen. Auch das typisch Mediterrane mit seinen hellen Häusern und den Palmen mitten in der Stadt brachte den südländischen Charakter deutlich zum Vorschein. Als wir uns von den zwei Französinnen verabschiedet hatten, fuhren wir nach einer kleinen Mittagspause zum Pont du Gard, einem römischen Aquädukt, welcher den Fluss Gardon überbrückt.
Am nächsten Tag dauerte die Fahrt zu unseren beiden Ausflugszielen schon etwas länger. Zuerst besuchten wir Les-Beaux-de-Provence. Das kleine Dorf in einer hügeligen Ebene hatte für Touristen viel zu bieten. Neben einer schönen Aussicht konnte hier auch jeder das eine oder andere Souvenir für sich finden. Von Olivenöl über Wein bis zu den feinsten Süßigkeiten. Von Kräutermischungen bis zu den ganz normalen Postkarten. Doch wir verweilten nicht allzu lang, denn die meiste Zeit des Tages verbrachten wir in Avignon. Hier konnten wir zu Fuß die Altstadt hinter der ehemaligen Stadtmauer erkunden. Aber auch die berühmte Brücke von Avignon, Pont Saint Bénézet, die nur zur Hälfte fertig gebaut wurde und mitten über dem Fluss zu Ende ist, war sehenswert. Letztendlich kehrten wir mit vielen Einkaufstüten und mit einem leichteren Portemonnaie wieder nach Nîmes zurück.
Unseren letzten Tag verbrachten in drei kleineren Hafenstädten. Als erstes besuchten wir Aigues-Mortes. Den besten Überblick hatte man hier von der mittelalterlichen Stadtmauer aus. Da wir uns in der Nähe des Meeres befanden, konnten wir sogar freilaufende Flamingos neben der Straße beobachten. In Saintes-Maries-de-la-Mer verbrachten wir ein wenig Zeit direkt am Meer. Baden ging von uns niemand, aber die Mutigsten trauten sich zumindest mit den Füßen ins Wasser. Ansonsten gaben wir uns nach dem Schnee in Deutschland ganz dem Gefühl von Sonne, Strand und Meer hin. Auf dem Rückweg zurück zu unserer Unterkunft legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in Arles ein. Am Abend hieß es dann schon Koffer packen. Bevor wir aber die Provence hinter uns ließen, hatten wir am Freitag vormittags noch Zeit, das übrig gebliebene Geld in den Einkaufsstraßen von Nîmes auszugeben, wo die Läden auch am Karfreitag geöffnet waren.
Mit vielen neuen und interessanten Eindrücken fuhren wir wieder in das kühle Dessau zurück, wobei viele auch froh waren, wieder heimischen Boden unter den Füßen zu haben. Aber den Sandstrand und die frische Meeresbrise vermissten wir schon ziemlich bald.
Text: Laura Dobberke
Fotos: Laura Dobberke, Isabell Henkel
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