Jugendkonzert „Musik und Reisen“ erklingt am WGG
Die Jugendkonzertreihe „Musik und …“ des Anhaltischen Theaters Dessau feierte in diesem Jahr ein kleines Jubiläum.
Bereits zum 15. Mal suchte die Kunst einen Partner. Die Wahl fiel diesmal auf das Reisen. Am 28. März 2019 verwandelte deshalb die Anhaltische Philharmonie unter Leitung des Kapellmeisters Wolfgang Kluge die Turnhalle unseres Gymnasiums in einen Konzertsaal. Durch das Programm führten – zum Teil mit selbst geschriebenen Texten – Schüler der Klasse 9d und Mitglieder der AG „Schreibende Schüler“.
Eingestimmt auf mögliche Arten des Reisens wurde das sehr aufmerksame und interessierte Publikum – die Musikkurse der 9. bis 11. Klassen – durch „Bicycle rare“ von Freddie Mercury in einem Arrangement für Orchester von Andreas Reukauf. Der anschließende „Kopenhagener Eisenbahn-Dampf-Galopp“ von Lumbye thematisierte eine andere Fortbewegungsart.
Weiter ging es mit „Die Moldau“ von Smetana, dem Inbegriff für naturbeschreibende Musik. Eine Vielzahl an musikalischen Motiven versinnbildlicht das Plätschern, Fließen, Strömen und Wogen des Flusses und beschreibt die verschiedenen Stationen am Ufer. Anschließend wurde die Reise zu Fuß fortgesetzt. Mit zwei Stücken aus Schuberts „Winterreise“ demonstrierte Kammersänger Ulf Paulsen (Bariton), eindrucksvoll seine verschiedensten Emotionen beim Wandern auf Schusters Rappen.
Musiker reisen viel und gern. Oft lernen Sie dabei neue Instrumente kennen. Der Konzertsatz mit Santur von Jomelli veranschaulichte dies akustisch, denn die Santur ist ein traditionelles persisches Instrument und ähnelt einem Hackbrett. Gespielt wurde es von Mostafa Zare, einem jungen Musiker aus dem Iran, der auch eine weite Reise hinter sich hat, denn er musste seine Heimat aus religiösen Gründen verlassen.
Auf Entdeckungsreise ging es dann mit der Filmmusik von Vangelis aus „1492 – Conquest of Paradise“. Angekommen in Amerika besang erneut Ulf Paulsen mit Kerns „Ol man river“ den Mississippi. Deutlich schneller war das nächste Transportmittel. Adams „Short Ride in a fast machine“ beschreibt musikalisch eine Spitztour in einem schnellen Sportwagen.
Der vorletzte Programmpunkt wendete sich dem Heimweh bzw. der Sehnsucht der Daheimgebliebenen zu. „Solvejgs Lied“ aus der Peer-Gynt-Suite von Grieg, gesungen von Cornelia Marschall (Sopran), beschreibt genau diese Gefühle, wenn die Liebsten in der Ferne weilen. Das Finale widmete sich dem schnellsten Reisemittel für die längsten Reisen, die aber auch besonders dramatisch verlaufen können, wie in Horners Filmmusik zu „Apollo 13“ erlebbar.
Nach stürmischem Applaus und einem herzlichen Dank unseres Schulleiters an alle Mitwirkenden und den ebenfalls anwesenden und die Kooperation zwischen Schule und Theater seit Jahren fördernden Musikdramaturgen Ronald Müller ging das kurzweilige Konzert mit erneut „Bicycle Race“ als Dakapo zu Ende.
Text und Fotos: GropiRazzi
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