Gemeinsam auf der Reise der Erinnerung
25 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9-11 des Gymnasiums „Walter Gropius“ – Europaschule aus Dessau-Roßlau und 28 Lernende des „Lycée Duhamel du Monceau“ aus dem französischen Pithiviers haben sich, gemeinsam mit mehreren Lehrerinnen und Lehrern, Mitte Oktober 2023 auf die „Reise der Erinnerung“ begeben, um Einblicke in die Geschichte des Holocaust und der Unterdrückung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur in Mitteldeutschland zu bekommen.
Bereits in den Jahren 2017 und 2019 fand das Projekt „Reise der Erinnerung“ erfolgreich mit beiden Schulen statt. Damals stand die Geschichte der Shoa im Fokus. Dieses Mal wurde dieser Gedanke erweitert durch die Beschäftigung mit weiteren Personengruppen aus Deutschland und den im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht besetzten Ländern, die Opfer von Verfolgung wurden.
Wesentliche Stationen der Studienfahrt waren in diesem Jahr die Gedenkstätte Roter Ochse in Halle (Saale), die Gedenkstätte NS-Zwangsarbeit in Leipzig, die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen, die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, die Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg, das Haus der Wannsee Konferenz in Berlin und die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, welche auch die Gesamtkoordination des Projekts übernommen hatte. Am letzten Tag der Reise fand hier auch eine Gedenkfeier und eine Abschlussveranstaltung der „Reise der Erinnerung 2023“ statt, bei welcher die Schülerinnen und Schüler beider Nationen die Ergebnisse ihrer gemeinsam bearbeiteten Projekte präsentierten und dies auch gekonnt moderierten und musikalisch umrahmten. Hierzu waren auch Unterstützer und Förderer der Reise, wie z.B. Vertreter der Stiftung Gedenkstätten und des Ministeriums für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Schulleiter des Walter-Gropius-Gymnasiums eingeladen.
Vorbereitung und Durchführung der Reise erforderten ein hohes Engagement aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Durch die gemeinsame Beschäftigung mit der Geschichte des Holocaust und der nationalsozialistischen Verfolgung begreifen junge Menschen, dass jede Form von Gewalt und willkürlichen Handlungen verhindert werden muss – sie begreifen die Bedeutung von Zivilcourage in der Gegenwart.
Die Begegnung mit den französischen Jugendlichen bei der Aufarbeitung der Geschichte und die internationale Vernetzung im Allgemeinen leistet nicht nur einen Beitrag zur praktischen Anwendung der erlernten Fremdsprachen und zur Bildung von Freundschaften, sondern befördert auch die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler des Walter-Gropius-Gymnasiums zu weltoffenen jungen Menschen, ganz im Sinne des gymnasialen Profils als Europaschule.
Text und Fotos: Schulredaktion
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